Farbenfrohe Durstlöscher.
Was trinken Singapurs Ottonormalverbraucher Ah Beng und Ah Lian am liebsten?
Eine Geschichte, die ich gerade für xin.sg geschrieben habe: eine persönliche Richterskala für die – meiner Meinung nach – zehn typischsten Getränke des Inselstaates.
Herrlich! Ein besseres Getränk gibt es für die Tropen nicht: frischgepresster Limonensaft. Wem sich beim Trinken keine süß-saure Fröhlichkeit einstellt, der hat wirklich unheilbar schlechte Laune. Wohlwollende Verkäufer schmeißen gerne großzügig ein paar ganze Früchte mit hinein – ein echtes Allheilmittel gegen Zornesfalten und Denkblockaden.
Nein, tut mir leid. Xiancao 仙草, wörtlich: Kraut der Unsterblichkeit, geht gar nicht. Das colafarbene Gesundheitsgetränk mit dem Wunderstoff Gynostemma pentaphyllum schmeckt so scheußlich wie es gut für den Körper ist. Die sagoähnlichen Pflanzenstreifen machen das Trinken etwas kompliziert, soll ich schlucken oder doch erst kauen? In der südchinesischen Provinz Guizhou wird Xiancao angeblich besonders ausgiebig konsumiert, die überdurchschnittlich hohe Dichte an über 100jährigen in der Provinz wird gerne damit in Verbindung gebracht. Mag sein, ich sterbe lieber früher.
Wertung:
Ist Ihnen der Kauf einer Dose Eistee zu unspektakulär? Dann ist Zuckerrohrsaft genau das Richtige! Der Verkäufer zieht die unbehandelten Stangen durch seine verchromte Pressmaschine, der Saft spritzt, die Maschine glitzert und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Nicht ganz so erfrischend wie Limonensaft, aber trotzdem: Daumen hoch.
Das ist sicher die merkwürdigste Farbe für ein Lieblingsgetränk der Singapurer – pink!
Ban Dung besteht aus (gesüßtem) Rosenwasser und (Kondens-)Milch. Angeblich soll das Getränk ausgerechnet von einem englischen Teehasser erfunden worden sein, der auf der Suche nach einer erfrischenden Alternative einen indischen Straßenverkäufer beim Zubereiten von Rosenwasser beobachtete und dann selber mit Tee, Rosen und Milch experimentierte. Dabei blieb der Tee auf der Strecke. Macht nichts. Lecker!
Wertung:
Milo Dinosaur, was ein Name für ein Getränk! Das 1934 von einem Australier erfundene Nesquik-Derivat Milo (benannt nach dem antiken Ausnahmeathleten Milon von Kroton) ist Grundnahrungsmittel vieler Singapurer, besonders in der hier vorgestellten Variante: kalt, mit Eiswürfeln und einer Extra-Schicht unverrührtem Schokopulver obendrauf. Klassisches Nachtgetränk oder als Ergänzung zu einem Roti Prata-Mitternachtssnack. Nur will ich danach nicht wie der antike Grieche ringen, sondern nur noch schlafen. Daher nur zwei Punkte.
Ja, wat jibbet Besseres als nach einem anstrengenden Trainingslauf durch die äquatorialen Tropen als in Ruhe ein frisch eingeschenktes Tigerbier zu trinken? Außer Limonensaft kommt da nichts heran. Eine gelungene und gemutliche Art, ganz entspannt das Wochenende einzuläuten.
Wertung:
Was für den Deutschen das Bier, ist für den Chinesen seine Sojamilch. Meine schwarzköpfigen Kollegen trinken das Zeug als ginge es um ihr Leben (senkt ja auch bekanntlich den Blutdruck und so weiter). Trotzdem: sieht aus wie Kleister, riecht und schmeckt ähnlich. Danke, nein.
Um beim Alkohol zu bleiben: Gerstensaft einmal nicht als Synonym für Bier, sondern tatsächlich als Gerstensaft – die Getreidevariante des Kinderschockers Lebertran, der komplette Inselnachwuchs kriegt den Saft zum Frühstück, zum Mittagessen und zum Abendbrot vorgesetzt. Die Leichensuppe schmeckt aber besser als ihre blässliche Farbe verspricht. Ich bin zwar schon groß, schaden kann’s trotzdem nicht.
Wertung:
Kopi, der klassische Singapurer Kaffee, ist stark, dickflüssig und besteht fast zur Hälfte aus extrem süßer Kondensmilch. Diese Koffeingranate macht wach und unternehmungslustig. Wer nicht die ganze Nacht wachbleiben möchte, sollte von einer Bestellung nach 16 Uhr besser absehen.
Teh Tarik: indischer Milchtee, ausgezeichnet! Schwarztee gemixt mit süßer Kondensmilch, vom dunkelhäutigen Koch mit theatralischer Geste von einem Becher in den anderen geschwenkt. Heiß, süß, das ideale Siestagetränk.
Wertung:
(Sollte sich ein Leser oder eine Leserin wundern, dass hier Singapurs bekanntester Cocktail, der "Singapore Sling", fehlt, so liegt das daran, dass den außer den Touristen in Singapur niemand trinkt.)
Eine Geschichte, die ich gerade für xin.sg geschrieben habe: eine persönliche Richterskala für die – meiner Meinung nach – zehn typischsten Getränke des Inselstaates.
Herrlich! Ein besseres Getränk gibt es für die Tropen nicht: frischgepresster Limonensaft. Wem sich beim Trinken keine süß-saure Fröhlichkeit einstellt, der hat wirklich unheilbar schlechte Laune. Wohlwollende Verkäufer schmeißen gerne großzügig ein paar ganze Früchte mit hinein – ein echtes Allheilmittel gegen Zornesfalten und Denkblockaden.
Wertung:
Nein, tut mir leid. Xiancao 仙草, wörtlich: Kraut der Unsterblichkeit, geht gar nicht. Das colafarbene Gesundheitsgetränk mit dem Wunderstoff Gynostemma pentaphyllum schmeckt so scheußlich wie es gut für den Körper ist. Die sagoähnlichen Pflanzenstreifen machen das Trinken etwas kompliziert, soll ich schlucken oder doch erst kauen? In der südchinesischen Provinz Guizhou wird Xiancao angeblich besonders ausgiebig konsumiert, die überdurchschnittlich hohe Dichte an über 100jährigen in der Provinz wird gerne damit in Verbindung gebracht. Mag sein, ich sterbe lieber früher.
Wertung:
Ist Ihnen der Kauf einer Dose Eistee zu unspektakulär? Dann ist Zuckerrohrsaft genau das Richtige! Der Verkäufer zieht die unbehandelten Stangen durch seine verchromte Pressmaschine, der Saft spritzt, die Maschine glitzert und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Nicht ganz so erfrischend wie Limonensaft, aber trotzdem: Daumen hoch.
Wertung:
Das ist sicher die merkwürdigste Farbe für ein Lieblingsgetränk der Singapurer – pink!
Ban Dung besteht aus (gesüßtem) Rosenwasser und (Kondens-)Milch. Angeblich soll das Getränk ausgerechnet von einem englischen Teehasser erfunden worden sein, der auf der Suche nach einer erfrischenden Alternative einen indischen Straßenverkäufer beim Zubereiten von Rosenwasser beobachtete und dann selber mit Tee, Rosen und Milch experimentierte. Dabei blieb der Tee auf der Strecke. Macht nichts. Lecker!
Wertung:
Milo Dinosaur, was ein Name für ein Getränk! Das 1934 von einem Australier erfundene Nesquik-Derivat Milo (benannt nach dem antiken Ausnahmeathleten Milon von Kroton) ist Grundnahrungsmittel vieler Singapurer, besonders in der hier vorgestellten Variante: kalt, mit Eiswürfeln und einer Extra-Schicht unverrührtem Schokopulver obendrauf. Klassisches Nachtgetränk oder als Ergänzung zu einem Roti Prata-Mitternachtssnack. Nur will ich danach nicht wie der antike Grieche ringen, sondern nur noch schlafen. Daher nur zwei Punkte.
Wertung:
Ja, wat jibbet Besseres als nach einem anstrengenden Trainingslauf durch die äquatorialen Tropen als in Ruhe ein frisch eingeschenktes Tigerbier zu trinken? Außer Limonensaft kommt da nichts heran. Eine gelungene und gemutliche Art, ganz entspannt das Wochenende einzuläuten.
Wertung:
Was für den Deutschen das Bier, ist für den Chinesen seine Sojamilch. Meine schwarzköpfigen Kollegen trinken das Zeug als ginge es um ihr Leben (senkt ja auch bekanntlich den Blutdruck und so weiter). Trotzdem: sieht aus wie Kleister, riecht und schmeckt ähnlich. Danke, nein.
Wertung:
Um beim Alkohol zu bleiben: Gerstensaft einmal nicht als Synonym für Bier, sondern tatsächlich als Gerstensaft – die Getreidevariante des Kinderschockers Lebertran, der komplette Inselnachwuchs kriegt den Saft zum Frühstück, zum Mittagessen und zum Abendbrot vorgesetzt. Die Leichensuppe schmeckt aber besser als ihre blässliche Farbe verspricht. Ich bin zwar schon groß, schaden kann’s trotzdem nicht.
Wertung:
Kopi, der klassische Singapurer Kaffee, ist stark, dickflüssig und besteht fast zur Hälfte aus extrem süßer Kondensmilch. Diese Koffeingranate macht wach und unternehmungslustig. Wer nicht die ganze Nacht wachbleiben möchte, sollte von einer Bestellung nach 16 Uhr besser absehen.
Wertung:
Teh Tarik: indischer Milchtee, ausgezeichnet! Schwarztee gemixt mit süßer Kondensmilch, vom dunkelhäutigen Koch mit theatralischer Geste von einem Becher in den anderen geschwenkt. Heiß, süß, das ideale Siestagetränk.
Wertung:
(Sollte sich ein Leser oder eine Leserin wundern, dass hier Singapurs bekanntester Cocktail, der "Singapore Sling", fehlt, so liegt das daran, dass den außer den Touristen in Singapur niemand trinkt.)