Donnerstag, 27. Dezember 2007

Haustiere II.


Genährt wird meine Freude über die Unausrottbarkeit der Natur im Betonkrieg Singapurs gegen seine Dschungelpflanzen - trotz allen Ekels vor fußschweißfanatischen Kriechtieren - vor allem durch die optisch ansprechenderen Amphibienvertreter wie den hier abgebildeten Rana erythraea, der mich im Wechsel mit anderen Familienmitgliedern zum Feierabend vor der Haustür mit einem geheimbündlerischen Augenzwinkern begrüßt.
So sehr viele Menschen hart an ihren Karrieren arbeiten, so wenig lachen sie auch. Im Grunde sind die einzigen mehrheitlich fröhlichen Menschen auf dieser Insel Wanderarbeiter oder Kindermädchen, Menschen, denen es das Leben noch nie leicht gemacht, die die Armut nach Singapur getrieben hat und deren Naturverbundenheit im Stadtstaat nur als Nachteil gilt, zu schwarz, zu erdig, kulturlos.
Wie viel Kultur gerade in dieser Erdigkeit steckt, wird nur dem klar, der es wagt, seine Trutzburg aus ängstlicher Sauberkeit und steril anmutender Lebensführung für einen Moment zu verlassen. Ich, jedenfalls, schöpfe mehr Kraft aus dem stummen Gruß des Frosches und dem strahlend weißen Lächeln einer Daimler waschenden "Perle" denn aus dem bangen Blick auf die heutigen Aktienkurse. Guten Abend.

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